65. Business Lunch
26.11.2024
Stadt Bern, ewb: Die Energiewende in Bern
Amt für Umweltschutz, ewb: Die Energiewende in Bern
Erst kürzlich hat die Stadt Bern kommuniziert, dass sie mit der Reduktion der direkten Treib-hausgasemissionen auf Kurs ist. Wie die anspruchsvolle Energiewende weitergeht und welche Rolle dabei Energie Wasser Bern ewb spielt haben die rund 75 Gäste am 65. Business Lunch erfahren.
Energie- und Klimastrategie 2035 - Der Weg der Stadt Bern
Reto Nause, als Direktor für Sicherheit, Umwelt und Energie zuständig für die Erarbeitung der Energie- und Klimastrategie 2035 (EKS), begrüsste die Anwesenden zu seinem letzten Business Lunch der Klimaplattform der Wirtschaft. Er schaut mit Stolz auf das Erreichte der Klimaplattform der Wirtschaft zurück und freut sich über das grosse Engagement der Mitglieder.
Die Klima- und Energiepolitik hat in der Stadt Bern eine hohe Priorität. Die neue EKS ist dabei das wichtigste Element für die Umsetzung. Dank einer engen Zusammenarbeit aller städtischer Direktionen und der Wissenschaft konnte ein machbarer Weg erarbeitet werden. Die Stadt Bern hat damit einen konkreten Plan und nicht nur Ziele. Bei der Umsetzung sind nun alle gefordert. Nause betont, dass in den letzten Jahren bereits sehr viel CO2-Emissionen reduziert werden konnten – z.B. 43 % bei der Wärmeversorgung und 23 % bei der Mobilität.
Bis 2035 darf gemäss dem Klimareglement pro Person nur noch 1 Tonne CO2 ausgestossen werden. Die Energie- und Klimastrategie zeigt auf, was es für die Erreichung der Ziele braucht. In den Bereichen "Energieversorgung und Gebäude", "Mobilität" und "Graue Emissionen und Kreislaufwirtschaft" sind konkrete Massnahmen zur Reduktion der Treibhausgasemissionen vorgesehen. Weil die Anpassung an den Klimawandel gerade für Städte sehr wichtig ist, sind Massnahmen dazu in einem eigenen Handlungsfeld vorgesehen. Keine Strategie funktioniert ohne übergeordnete Massnahmen. Diese sind in den Handlungsfeldern "Kommunikation und Organisation" sowie "Strukturen und Rahmenbedingungen" zusammengefasst.
Damit wir bis im Jahr 2035 die Ziele auch wirklich erreichen, braucht die Verwaltung starke Partner*innen aus der Privatwirtschaft, welche gemeinsam an der Erreichung der Ziele arbeiten. Reto Nause ist froh um die vielen Partner*innen der Klimaplattform und dankte nochmals für das gros-se Engagement in der Vergangenheit und auch der Zukunft.
Die Umsetzung der Wärmewende durch ewb
Die Wärmeversorgung ist einer der Haupttreiber von Treibhausgasemissionen in der Stadt Bern. Darum spielt die Wärmewende für die Erreichung der Klimaziele eine massgebende Rolle. Cornelia Mellenberger, CEO von ewb, begrüsste die Anwesenden in der Energiezentrale Forsthaus und zeigte auf, wie der Energieversorger der Stadt Bern das Klimareglement im Bereich der Wärme umsetzt. Die ewb hat in engem Dialog mit dem Gemeinderat einen realistischen Plan für die Wärmeversorgung der Stadt aufgestellt.
Heute wird immer noch knapp 70 Prozent der Wärmeversorgung mit nicht erneuerbarem Gas und Öl sichergestellt. Dies zeigt, dass es noch sehr viel Potential zur Reduktion von CO2 gibt. Dass diese Transformation bereits stattfindet, sieht man an zahlreichen Baustellen besonders im Westen der Stadt. Ewb investiert 500 Millionen Franken in den Ausbau des Fernwärmenetzes. In den letzten 6 Jahren ist der Gasverbrauch aus verschiedenen Gründen bereits um rund 20% zurückgegangen.
Die ewb gestaltet die Energiewende aktiv mit und setzt diese in drei Säulen um. Der erste Pfeiler ist der Ausbau von erneuerbaren Wärmelösungen. Neben dem grossflächigen Ausbau der Fernwärme werden auch kleinere Wärmeverbunde geprüft und umgesetzt. Parallel dazu erfolgt die Reduktion der heutigen Gasinfrastruktur. Dabei werden wesentliche Teile der Gasinfrastruktur bis 2045 abschnittsweise ausser Betrieb genommen. Einige Gebiete, bei denen kein Anschluss an Fernwärme möglich ist, bleiben übrig und werden mit erneuerbarem Gas versorgt (z.B. die untere Altstadt). Für das restliche benötigte Gas erfolgt eine Transformation zu erneuerbarem Gas.
Verabschiedung von Reto Nause
Adrian Stiefel, Leiter des Amtes für Umweltschutz, würdigte zum Abschluss das Engagement von Reto Nause in den vergangenen 16 Jahren. Reto Nause hat die Anliegen der Klimaplattform der Wirtschaft immer unterstützt und politisch mitgetragen. Dafür wird ihm ein grosser Dank ausgesprochen. Beim anschliessenden Stehlunch wurde rege diskutiert und vernetzt.