51. Business Lunch
12.11.2019
LOEB AG: Ein Warenhaus im 21. Jahrhundert
Seit 138 Jahren am Loebegge
1881 entstand das erste Fernmeldenetz in Berlin mit 8 Teilnehmern, es wurde das weltweit erste Wasserkraftwerk in England in Betrieb genommen und in Bern eröffneten die Gebrüder Loeb ein Textilgeschäft an der Spitalgasse. Mit diesem kleinen Exkurs in die Geschichte begrüsste Adrian Stiefel, Leiter Amt für Umweltschutz der Stadt Bern, die zahlreichen Gäste – und veranschaulichte das stolze Alter der LOEB AG. Vieles habe sich im Laufe der Jahre verändert, der Zeit angepasst, aber einiges blieb beständig – darin haben das Warenhaus LOEB AG und die Klimaplattform denn auch Gemeinsamkeiten: auch in turbulenten Zeiten muss der Blick nach vorne gerichtet und das Ziel im Auge behalten werden.
Wandel ist die einzige Konstante
Nicole Loeb, Delegierte des Verwaltungsrates, repräsentiert das Unternehmen in fünfter Generation. Die einzige Konstante sei der Wandel, bestätigt Loeb die Worte ihres Vorredners. Finanzkrisen, Weltkriege und Rezessionen verlangten ebenso nach Anpassungen wie die drohende Klimaerwärmung. So hat die LOEB AG den Umbau des Warenhauses denn auch der Energieeffizienz besondere Beachtung geschenkt.
Nachhaltigkeit in der Technik
Daniel Salzmann, Leiter Betrieb der LOEB AG, liefert denn auch die Zahlen zum Energieverbrauch. Trotz Wachstums hat der Stromverbrauch in den zehn letzten Jahren um über 15 % abgenommen. Heute sind sämtliche Leuchten mit LED ausgerüstet, was sich auf diese Zahl weiter auswirken wird. Mit der Abwärme der Kühlgeräte von LOEB Lebensmittel wird das Brauchwasser im Verwaltungsgebäude erwärmt, die Wärme im Warenhaus kommt direkt aus der Energiezentrale Forsthaus.
Nachhaltigkeit im Verkauf
Grosse Augen gibt es im Publikum, als Béatrice Zürcher, Leiterin Human Resources, die eine oder andere Episode aus der Abteilung Einkauf erzählt. Nicht einmal Baumwoll-Lavettes sind vegan, ausser die Einkäufer verlangen explizit das Weglassen von tierischen Hilfsmitteln in der Produktion – was bei der vegan-Linie im LOEB der Fall ist. Es werden auch recyclierte Produkte angeboten wie die Fäden aus PET-Flaschen in der Nähabteilung. Aus einer 1.5 Liter Flasche werden 1000 Meter Faden – oder 10 Fadenspulen. Für das Label Futura, das Waren in sämtlichen Abteilungen auszeichnet, müssen streng definierte Produktionsrichtlinien erfüllt sein.
Nachhaltig in die Zukunft
Martin Stucki, Chief Digital Officer moderiert die Vorträge und nutzt den Anlass um Hans Nussbaum zu verabschieden, der nach 42 Jahren bei der LOEB AG in den Ruhestand geht. Herr Nussbaum rät seinem Nachfolger immer achtsam zu bleiben, denn nur so können Verbesserungen stattfinden. Adrian Stiefel bedankt sich bei Herrn Nussbaum dafür, dass er sich seit 2008 auch für die Klimaplattform engagiert hat.
Nachhaltigkeit in der Küche
Das Kaffee im Erdgeschoss und das Restaurant im 4. Stock werden aus ein- und derselben Küche bedient. Von dort kommt auch das Essen, das man an verschiedenen Stationen im Warenhaus bequem per Bildschirm bestellen kann, im Nähatelier oder in einer der Lounges, die im Warenhaus zum Verweilen einladen. Christian Gierstorfer, Leiter Energy Kitchen, legt gemeinsam mit seinem Team Wert auf frisches, vor Ort zubereitetes Essen aus regionalen und saisonalen Zutaten. Foodwaste wird mit aller Kraft vermieden, die Verpackung minimiert und Glas mit einem eigenen Depotsystem im Laden behalten. Einwegplastik ist tabu. Wie lecker das Team der Energy Kitchen kocht, durften die Gäste nach einem Rundgang durch das Warenhaus gleich selber ausprobieren. Dass der Lunch fleischlos war ist vor lauter Gaumenschmaus gar nicht aufgefallen.
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