64. Business Lunch
24.06.2024

Die Mobiliar: Dem Klima angepasst bauen: Schwamm drunter

Mit dem Klimawandel häufen sich nicht nur die Hitzetage, sondern auch die Starkniederschläge. Beides wird für Städte zunehmend zur Herausforderung, und für beides bieten Schwammstadt-Massnahmen eine Lösung: Wenn die Stadt künftig wie ein Schwamm das Regenwasser aufsaugt, werden Überschwemmungen verhindert. Und bei der anschliessenden Verdunstung entsteht dank Kühlungseffekt ein angenehmeres Mikroklima.

Das Interesse an dieser aktuellen Thematik ist gross, wie die über 80 Gäste am 64. Business Lunch bewiesen. In drei dichten, lehrreichen Inputs erfuhren sie Wissenswertes zu Stadthitze, Klimaanpassung und Schwammstadtmassnahmen.

Gemeinsam zu mehr Wirkung

Gemeinderätin Marieke Kruit, als Direktorin für Tiefbau, Verkehr und Stadtgrün zuständig für Klimaanpassung in der Stadt Bern, begrüsste die Anwesenden und bedankte sich bei der Gastgeberin Mobiliar. Es brauche sowohl Klimaschutz als auch Klimaanpassung, um die hohe Lebensqualität in der Stadt zu erhalten. Die Stadt unternehme diesbezüglich viel und pflege Partnerschaften mit der Wirtschaft und der Wissenschaft. Auch Belinda Walther Weger, Leiterin Public Affairs & Nachhaltigkeit der Mobiliar, betonte die wichtige Bedeutung der Zusammenarbeit. Es brauche ein Miteinander von Privatwirtschaft, öffentlicher Hand und Universitäten, um eine möglichst grosse Wirkung zu erzielen. Die Schwammstadt-Pilotprojekte seien ein Paradebeispiel hierfür. «Unser Engagement soll der ganzen Gesellschaft zugutekommen», so Walther Weger.

Die Stadt als Hot-Spot – oder als Schwamm

In drei Inputs wurde die Thematik danach vertieft: Der Klimatologe Stefan Brönnimann stellte das Temperaturmessnetz der Uni Bern vor und veranschaulichte anhand von Klimakarten, wieso Städte zu Hitzeinseln werden und auch nachts nicht mehr abkühlen. Mit der neu lancierten App Bernometer könne man ab sofort jederzeit die heissesten und kühlsten Plätze in Bern finden, so Brönnimann.

Simon Schudel von der Mobilar stellte am Modell der Pocket-Schwammstadt vor, wie die Speicher- und Kühleffekte zustande kommen. Das Modell dient der Information und Sensibilisierung; die Baupläne werden kostenlos zur Verfügung gestellt, so dass interessierte Schulen oder andere Städte es einfach nachbauen können.

Corina Gwerder von der Fachstelle Klimaanpassung der Stadt Bern zeigte, wie Schwammstadtmassnahmen im Rahmen von Pilotprojekten in Bern umgesetzt und erprobt werden: Entsiegelung und Begrünung, spezielles Speichersubstrat und Retensionstanks im Untergrund, durchlässige Beläge bei Parkplätzen, Pflanzung von Bäumen – all dies wirkt nicht nur aufs Stadtklima, sondern fördert auch die Biodiversität und die Aufenthaltsqualität im öffentlichen Raum: win-win-win.

Präsentation Mobiliar und Stadt Bern

Präsentation Schwammstadt-Pilotprojekt

Lessons learnt beim Lunch

Zum Abschluss wurde beim Lunch, bestehend aus leckeren vegetarischen Salatbowls, angeregt weiterdiskutiert und gefachsimpelt. Und was wir an diesem Business Lunch in Bezug auf die Klimaanpassung erfahren haben, gilt auch für den Klimaschutz, das eigentliche Kernanliegen der Klimaplattform: Es herrscht eine hohe Dringlichkeit. Es braucht mutige Pionier*innen und Pilotprojekte. Und gemeinsam geht’s besser: Partnerschaften erhöhen den Impact. Wohlan!